Den Sport als Motor der Gesellschaft verstehen

FDP-Delegation zum Gastspiel in der Bezirksgeschäftsstelle des BLSV: Dialog geht in die Verlängerung

Knapp 475.000 Mitglieder im Bezirk Niederbayern, etwa 1.600 angemeldete Vereine. Dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) kommt als zentraler Interessensverband des Sports im Freistaat eine tragende Rolle bei der Weiterentwicklung des Ehrenamts und der Gesundheitsförderung kommender Generationen zu.

Das vielteilige Puzzle des Dachverbandes reicht von allseits bekannten Sportfachverbänden wie dem Bayerischen Fußball Verband (BFV) über den Bayerischen Gehörlosen Sportverband (BGS) bis zum American Football Verband Bayern (AFVBY) und bildet entsprechend alle Farben den organisierten (Amateur- )Sports ab.

Gleichwohl stürzte die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Schließungen von Sportstätten den Sport in eine nie dagewesene Schaffenskrise. „Das war ein großer Fehler. Die Auswirkungen physischer und psychischer Natur speziell für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene und Senioren war und ist enorm“, mahnte Michael Limmer, FDP-Landtagskandidat für den Wahlkreis Dingolfing, bei einem Besuch an der BLSV-Geschäftsstelle. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer gastierte der Dingolfinger Stadtrat und Jugendbeauftragte beim seit März amtierenden Bezirksvorsitzenden Otto Baumann und BLSV-Geschäftsstellenleiter Tobias Riedl in Dingolfing.

Ehrenamt verhilft zum Remis
Otto Baumann, der bis Anfang 2024 ebenfalls noch das verantwortungsvolle Amt des Vorsitzenden der Bayerischen Sportjugend bekleidet, durfte jedoch auch positive Nachrichten überbringen: „Dank des enormen Aufwandes der Ehrenamtlichen ist es gelungen, die Mitgliederzahlen in Niederbayern wieder auf ein Vor-Corona-Niveau anzuheben.“ Dennoch waren sich alle Beteiligten einig, sich darauf nicht ausruhen zu wollen. Vielmehr solle in Zukunft der Fokus auf Sport, Bewegung und gesunder Ernährung ab der Kita liegen. Hierzu konnte Michael Limmer auch seine berufliche Expertise als Sport- und Fitnessfachwirt und jahrelange Erfahrung als Ehrenamtlicher im Sport miteinbringen und der Besuch beim BLSV wurde so schnell zum Heimspiel und zum Anpfiff für einen regelmäßigen Austausch.

„Es reicht schließlich nicht, alle heilige Zeiten einmal miteinander zu sprechen. Der Dialog zwischen Sport, Ehrenamt und Politik muss sich auf allen Ebenen konsolidieren und vertiefen“, führte Limmer seine sportpolitischen Ziele weiter aus. Dabei finden aber auch Hindernisse den Weg aufs Spielfeld, die der Politik auch aus Wirtschaft und Gesellschaft bekannt sind. „Die überbordende Bürokratie ist für Vereine ein enormes Hemmnis. Entsprechend müssen die Auflagen auf ein Minimum reduziert, die Zugänge zu Vereins- und Ehrenamtsförderung vereinfacht und allgemein einfach die Last von den Schultern des Ehrenamts genommen werden“, regte Bauer an – das auch in den Reihen des BLSV für konsequentes Nicken sorgte.


Im Vollsprint Richtung Integration
Dem Sport kommt schlussendlich eine gesellschaftliche Rolle zu, die über die Gesundheitsförderung für alle Generationen weit hinausgeht. „Ehrenamt und Sport sind eine riesige Säule für gelungene Integration“, weiß Otto Baumann, der im März Udo Egleder, MdL a.D., als Bezirksvorsitzender abgelöst hatte, aus vielen Jahrzehnten ehren- und hauptamtlicher Arbeit. Daher verwaltet der BLSV auch die Fördergelder des Projektes „Sport schafft Heimat“, welches unbefristet gefördert wird und sogar eine eigene Stelle ausfüllt die wiederum vom Bundesprojekt „Integration durch Sport“ finanziert wird.

Daran anschließend thematisierte Geschäftsstellenleiter Tobias Riedl die weitere Förderung und Unterstützung Freiwilliger Sozialer Jahre bei Sportvereinen. Im Raum Dingolfing wird dieses Angebot beispielsweise bereits vom ansässigen FC genutzt und zeigt, dass FSJler für größere, aber auch kleinere Vereine oder Verbände ein außergewöhnliches Potential darstellen. Potentiale, von denen im Sport in Niederbayern sehr viele schlummern. Im gemeinsamen regelmäßigen Austausch wollen die Gesprächspartner daher künftig dazu beitragen, diese besser auszuschöpfen und dem BLSV, seinen Fachverbänden und dem Ehrenamt so zu Topform zu verhelfen.

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